Wo bleibt bloß die Zeit? Hat sicher etwas damit zu tun, dass der Marktplatz Ehrenamt viel Aufwand erfordert hat. Immerhin sind wir in einer Woche endlich auf dem Weg nach Amsterdam, am Montagmorgen auf der Insel. Eingekauft ist fast alles, wir müssen nur mal sehen, wie wir den ganzen Kram vom Auto zur Kabine auf der Fähre bekommen. Das Wetter ist wechselhaft, von fast 28 Grad bis herunter zu Regen und Kälte heute. Mittlerweile sehe ich die Reise schon entspannter. An einem der letzten Morgende hat es ziemlich geregnet, so dass Duna partout nicht nach draußen wollte. Sie hat dann problemlos bis um elf durchgehalten.

Dunas Aufenthalte bei Selina werden langsam weniger aufreibend und unruhig. Am Dienstag waren wir im Café Tralala in Paderborn, wegen eines Interviews. Vor dem Café war eine Frau mit einem riesigen Schäferhund, mit dem sich Duna sofort zoffen wollte. Eher nebenläufig und zufällig hörte ich später, dass dieser Hund, Emma heißt er, auch zu Selina geht. Als ich am nächsten Morgen Duna dort abliefern wollte, saß Emma schon im Garten. Aber statt Zoff liefen die beiden nun in den Garten, als wenn sie sich schon lange kennen würden. Verstehe einer diese Hunde.

Duna hat die zwei Tage bei Selina gut überstanden, aber scheinbar in dieser Zeit sich jedes Häufchen verkniffen. Am Abend und am nächsten Morgen waren jeweils zwei Tütchen fällig. Heute Morgen hat Duna dann erbrochen, ist aber sonst hungrig wie üblich und auch sonst ganz normal. Vielleicht einen Maikäfer zu viel verspeist.

Wie meinen?

Wie meinen?

Zum ersten Mal in diesem Jahr die Mittagsrunde im T-Shirt. Schon seit einigen Tagen klettert das Thermometer mal wieder über die 20 Grad-Marke, viel Sonne, aber auch Trockenheit. Im Tudorfer Wald wird vor Brand gewarnt, rundherum wird wieder viel gegossen und gesprengt. Eigentlich sollte es gestern Abend Regen geben, aber am Morgen war alles trocken. Wenigstens machen die Hundirunden wieder mehr Spaß und es macht auch nicht mehr so viel aus, mal etwas auf Duna und ihr Geschnüffel zu warten. Es wird langsam Zeit, wieder auf größere Runden durch Teuto und Egge zu gehen. Wären nur die Spritpreise nicht so unter der Decke.

Nur noch ein Viertelstündchen

Nur noch ein Viertelstündchen

Morgen dann der große Tag. Ich muss am Morgen nach Münster, Duna bleibt bis Mittwochabend bei Selina. So wirklich wohl ist mir nicht dabei, Duna länger irgendwo zurück zu lassen. Je näher der Tag rückt, desto lieber würde ich hier bleiben. Zwar soll es warm und trocken sein, sie hat den ganzen Tag Gesellschaft, doch mein Gewissen ist dabei nicht so ganz gut. Wahrscheinlich hängen meine Gedanken mehr bei Duna, als dass ich den Ausflug genießen könnte. Erinnert mich etwas an Hamburg, bevor ich sie abholte, und den Tag im Tierpark Hagenbeck eher durchstand als genoss.

Zwischen uns verändert es sich allmählich langsamer, es gibt nicht mehr die großen Anpassungen. Was beweist, dass der Mensch allmähliche Veränderungen nicht so richtig wahrnimmt. Es hat sich eine richtige Beziehung etabliert, das Kuscheln am Morgen im Bett, Duna schaut mich inzwischen immer öfter an, spätestens gegen halb drei am Mittag kommt sie und legt ihren Kopf auf meinen Schoß. Weil sie nun raus möchte. Nicht, weil irgendetwas drängt, sondern weil es langweilig ist. Reagiere ich nicht, versucht sie, auf meinen Schoß zu krabbeln. Duna kommuniziert nun sehr deutlich, weiß, dass ich verstehe, was sie will. Da bin ich mal auf unseren Urlaub gespannt, wie sie diesen Wechsel macht, ob jetzt der Ort nicht mehr die Rolle spielt, sondern unser gemeinsames Unterwegssein.  Heute in vier Wochen sind wir schon in Grasmere oder zum Einkaufen in Windermere. Hundeklo liegt bereits in der Packstation. Für die Fähre.

Nachtrag: Heute Nachmittag 24 Grad, gefühlt 28. Duna muss sich auch erst wieder an die Wärme gewöhnen und wollte sich lieber in den Schatten in das kühle Gras legen. Meine Bücher von der BPB sind in Packstation 170 in Salzkotten gelandet statt in der 175. Also keine Bücher für Münster, so muss ein SPIEGEL reichen. Übrigens steht jetzt auch eine Packstation oben am Flughafen. Noch näher als Niederntudorf.