Man sagt ja immer, dass gemeinsame Erlebnisse zusammen schweißen. Heute waren wir bei schönem Wetter mal wieder an der Aller unterwegs. Hin Richtung Celle duch den Wald, zurück auf dem Aller-Radweg entlang. Da Duna an der zehn Meter langen Schleppleine lief, hatte sie die Möglichkeit, immer mal wieder auf kleinen Trittpfaden zur Aller rüber zu gehen, um sich Enten oder Ruderer aus der Nähe anzusehen, oder etwas zu trinken. Bis kurz vor Ende, nicht mehr weit vom Auto. Duna lief zur Aller, schnüffelte am Rand herum, dann war der Hund auf einmal verschwunden und ich hörte nur noch ein lautes „Platsch“. Ich spannte sofort die Leine stramm, aber da tauchte sie schon wieder auf. Sie war abgerutscht und in die Aller gefallen, also triefend nass, komplett. Den Weg zum Auto zurück machten wir sehr schnell, Duna passte mit Hut unter den Teppich, ganz kleinlaut, es wurden auch keine Schnüffelorgeien mehr abgehalten. Bloß zurück zum Auto. Ein Glück, dass ich immer Handtücher im Auto habe. Ich denke, sie wird da in der Zukunft vorsichtiger sein.
Duna in der Ausbaureserve …
So ist es schon November, seit dem 12. September sind inzwischen sieben Wochen vergangen, der Dezember rückt damit näher. Unsere Wohnungssuche war bisher nicht erfolgreich, bestimmt 90% der Wohnungsangebote haben den Vermerk Keine Haustiere. Dunas Verdauungsprobleme bleiben rätselhaft. Am letzten Sonntagmorgen alles bestens, am Mittag nach der Hundeschule wieder nicht. Es könnte Stress sein, Futter fällt aus, weil wir nichts geändert haben.
Duna hat für das Thema Bett einen Kompromiss ausgearbeitet. Wenn ich aufwache, kommt sie noch für eine kurze Zeit ins Bett, kuschelt sich an mich und wir stehen dann etwas später auf, gehen vor die Tür und machen dann Frühstück. Duna möchte gerne feste Abläufe und Zeiten, geht lieber bekannte Wege.
Am Donnerstag geht es zum Probetermin in die neue HuTa. Ich war am Schluss mit den Verhältnissen bei Simone nicht mehr so ganz zufrieden. Außerdem hatte Duna nach den Aufenthalten dort regelmäßig wieder Durchfall, warum auch immer. Die neue HuTa ist gleich gegenüber dem Porta hier in Laatzen, also in Fußreichweite. Wir waren zufällig auf einer längeren Mittagsrunde daran vorbei gekommen. Dazu muss Duna noch eine Impfung gegen Zwingerhusten bekommen, was heute Abend bei Frau Tierärztin geschehen wird. Dann warten wir mal ab, wie die Sache weiter geht. Sie geht dann nur noch an zwei Tagen in die HuTa, hier im Büro hat Duna sich so gut eingewöhnt, dass es absolut problemlos ist, sie mit zu nehmen.
Was will mir das sagen?Man kann einem Hund predigen, was man will. Er macht es nicht. Die erste Antwort, wie sie auch in jedem Hundebuch steht, wäre die, dass Hunde eben nicht die menschliche Sprache verstehen. Warum sage ich dann mehr beiläufig „Wir gehen gleich mal unten, Duna.“ und Duna geht zur Tür und sieht mich an. Gestern Abend hat sie die Rolle mit Toilettenpapier von der Fensterbank geholt und saß damit im Wohnzimmer. Nach meinem Kommentar „Kannst Du das mal sein lassen?“ ließ sie die Rolle liegen und wandte sich wieder ihren Stofftieren zu. Jetzt steht die Rolle auf dem Absatz über der Toilette, obwohl ich nicht sicher bin, ob sie da bleibt. Am Abend, als wir noch einmal nach draußen wollten, blieb sie auf dem obersten Treppenabsatz sitzen und setzte einen Gesichtsausdruck auf, den man als ernst und bedeutungsschwer interpretieren könnte. Ich verstand die Bedeutung dieses Ausdruckes sehr gut: „Ohne ein Leckerli gehe ich keinen Schritt weiter. Vergiss es. Never ever.“ Ein kleines Leckerli und sie lief beschwingt die Treppe herunter. Ich bin mittlerweile der Meinung, dass Duna verdammt viel von dem versteht, was ich sage. Und umgekehrt. Es sind nicht die lexikalischen Inhalte, sondern die Bedeutung übermittelt sich über den Klang und das Timbre. Die Kommunikation zwischen Mensch und Hund, im Gegensatz zu Mensch und Katze, ist wesentlich weitläufiger als man denkt. Die Kommunikation mit einem Hund kann sehr ausgeprägt verlaufen, in beide Richtungen. Gerade Duna, mit ihrem ausgesprochen vielfältigem Repertoire an Mimik ist dafür ein Musterbeispiel. Der Blick kann mal traurig und mal lustig sein, vorwurfsvoll oder bockig, enttäuscht oder ernst. So langsam beginne ich zu verstehen, warum der Hund als der beste Freund des Menschen gilt. Hunde lügen nicht. Bei Katzen bin ich mir da nicht so sicher. |
Das Bäuchlein ist wieder in Ordnung, mein Tierarzt in Paderborn-Elsen hat uns noch eine Paste mitgegeben. Es sind wohl die bisherigen Leckerlis, die Dunas Darm aus dem Tritt bringen. Also holen wir jetzt mal etwas von Bosch, die hat sie bisher gut vertragen.
Den Montag verbringen wir in Paderborn, umrunden den Lippesee, bummeln durch die Stadt, besuchen alte Kollegen. Die Besichtigung der Wohnung erledigt sich, weil der Vermieter sie schon an einen Nachbarn gegeben hat. So haben wir wenigstens mal einen Tag Auszeit gehabt.
Heute waren wir zum ersten Mal in Kathies Hundeschule. Im Vergleich zu dem, was einige andere Hunde so aufführten, war Duna dagegen quasi die Ruhe selbst. Zwar ist noch viel zu tun und viel zu lernen, aber in den Übungen Rückruf und Leinenführung sieht die Sache schon sehr viel besser aus als noch vor zwei Wochen. Am heutigen Nachmittag, wir waren eigentlich schon draußen gewesen, stand Duna dann jaulend im Wohnzimmer. Meine Interpretation war richtig, sie wollte raus, weil sie wieder Durchfall hat. Deshalb gab es danach schnell ein Dia Tab, eine Kautablette gegen „Resorbtionsstörungen des Darmes“. Morgen haben wir schließlich einen Termin zur Wohnungsbesichtigung in Bad Lippspringe, da wäre Durchfall nicht gerade hilfreich. Heute Morgen hatte ich dann gleich nach dem Aufwachen, ich bin noch auf Sommerzeit, einen Hund in meinem Bett liegen, der sich vor meinem Bauch ankuschelte. Hilft aber nichts, lasse ich das zu, ist der Hund demnächst wieder ständig im Bett, was sie eigentlich gelernt hat nicht zu tun. Nicht aus hygienischen oder prinzipiellen Gründen, sondern weil sie mit ihren Krallen die Bettücher zerstört.
Gestern, nach dem Regen, eine Runde um die Aschauteiche, für Duna das erste Mal in dieser Gegend. Leider eine ziemliche Schlammschlacht, aber Duna hätte auch den größten Teil der Strecke ohne Leine laufen können. Wenn sie nicht gerade wieder ein Mauseloch oder einen Kaninchenbau untersuchte, kam sie auf Rückruf ziemlich zuverlässig zurück. Das wird also alles so langsam.
Wir müssen noch beide lernenEine meiner Lernkurven ist die Notwendigkeit, einen Hund auch mal eindeutig und unmissverständlich zur Ordnung zu rufen. Sei es bei ihren angestarteten Sprints zu anderen Hunden oder jungen Damen, das Fressen von Pferdeäppeln oder das Zurückstürmen, wenn ihr gerade da hinten noch etwas aufgefallen war. Es fällt in diesen Fällen nicht leicht, das Hundi, das man ein anderes Mal knubbelt oder mit dem man schmust, in der jeweiligen Situation etwas härter an der Leine zurück zu holen. Kathi meinte jedoch, dass man solche Eigenarten unbedingt als unerwünscht klar stellen sollte, weil der Hund es sonst nicht nur nicht ablegt, sondern es sogar noch kultiviert. Es ist in der Tat nervig, wenn Duna im Geschirr hängt, nur weil auf der anderen Straßenseite ein anderer Hund läuft. Dann müssen wir eben noch beide lernen. Duna Benehmen, ich Klarheit und Konsequenz. Und auch ich etwas mehr Vertrauen in ihre Zuverlässigkeit. |
Das neue Bettchen ist endlich angekommen, in dem sie sich nun lang ausstrecken kann. Hat sie auch sofort in Benutzung genommen. Damit ist ein Körbchen aussortiert. Diese wabbeligen Teile haben sich als wenig hilfreich erwiesen, vor allen Dingen für das richtige Schlafen in der Nacht.
Der Herbst hat nun endgültig Einzug gehalten, mit Regen und Wind, Dunkelheit schon am frühen Abend und wenig einladend selbst für kleinere Runden. Duna ist zunehmend unausgelastet, möchte eigentlich viel mehr unterwegs sein. Also wird am Abend schon mal getobt und ich kann hinterher erst einmal die Teppiche wieder sortieren. Dann werden Kämme, Schuhe und Gürtel durch die Gegend getragen. Zum Glück macht sie nichts kaputt oder zerkaut Sachen. Außer ihren Spielzeugen. Nach den späten Runden im Regen ist Abrubbeln mit einem Handtuch angesagt, was sie genießt. Witzig auch, wie sie auf der Treppe stehen bleibt und ein Pfötchen nach dem anderen zum Abputzen hebt. Duna lernt sehr schnell, wenn sie will, wenn nicht, bleibt sie stur. Danach ein Leckerli und wieder Trocknen und Aufwärmen im Warmen. Diese Zeit müssen wir halt durchstehen. Bis der Frühling wieder kommt.
Duna Auge ist fast wieder in Ordnung, die Risse im Lid sind noch nicht ganz geschlossen, aber das Auge ist nicht mehr gerötet. So konnte gestern testweise der Trichter wieder herunter. Da sie sich jetzt nicht mehr am Auge scheuert, konnte auf ihn verzichtet werden und ab Montag geht es wieder in die HuTa. Seitdem es nach den Augentropfen ein Leckerli gibt, lässt sie sich bereitwillig die Tropfen geben, erwartet danach aber sofort die Belohnung.
Das Wetter ist eher herbstlich, heute hat es immer wieder geregnet, aber wir fanden Lücken für unsere vier bis fünf Gänge am Tag. Zwar will ich es nicht beschwören, aber mit den häufigen Runden und einem nun synthetischen Teppich im Wohnzimmer hat es keine internen Pfützchen mehr gegeben. Überhaupt spielt es sich immer mehr ein, so dass ein Teil des früheren Alltags wieder zurück kehrt. Auch heute bin ich wieder zum Lesen gekommen, gestern haben wir zusammen die historischen Beiträge für November produziert. Mal abgesehen von einzelnen Anfällen, wenn sie ins Toben gerät und den Aufstand probt, ist sie eher berechenbarer geworden.
Eine neue Woche liegt vor uns, nun wieder für Duna mit drei Tagen bei Simone und so für mich mit drei warmen Mahlzeiten im Büro. Denn wegen der mittäglichen Runden in Laatzen musste für mich ein belegtes Brötchen oder Sandwich reichen. Dafür hat sich Duna inzwischen im Büro so weit eingelebt, dass ich im Haus meistens ohne Leine mit ihr unterwegs bin. Hoffentlich auch bald draußen bei den längeren Touren, damit sie mehr Zeit hat, eigene Erkundungen durchzuführen, und ich nicht dauernd herumstehe wie bestellt und nicht abgeholt. Dunas neues Hobby: Klopapier abwickeln.
Das Auge hat sich nun doch entzündet, weil Duna immer daran gekratzt hat. Also musste ein Trichter sein. Nun heilt die Wunde dank Augentropfen und Antibiotika zusehends. Es ist unglaublich, wie viel Laub und Eicheln Duna auf den täglichen Touren in diesem Trichter aufsammelt. Erstaunlich für mich war, dass sie sich schon nach wenigen Stunden an den Trichter gewöhnt hat und weiß, dass sie den Kopf etwas anheben muss, um aufs Sofa oder auf den Sessel zu springen. Mit dem Trichter kann sie aber nicht in die HuTa, also ist am Montag und Mittwoch Büro in Laatzen angesagt. Vielleicht ist der Trichter ab Donnerstag und dem Kontrolltermin bei Frau Doktor nicht mehr notwendig.
Heute hatten wir die erste Session mit Kathi, der Hundetrainerin bei Simone. Zuerst ging es um die Grundkommandos wie Sitz!, Platz! und den Rückruf. Sitz! geht schon sehr zuverlässig. Für Platz! hat mir Kathi noch einen Trick gezeigt, es dem Hund beizubiegen. Dabei merkte Kathi schnell, dass Duna doch verdammt clever ist und nur einmal darauf hereinfiel. Rückruf funktionierte mit Kathis Hilfe schon für den Anfang sehr gut, mein Rückruf war sogar wichtiger als ein Leckerli in Kathis Hand, was auf eine schon recht sichere Bindung hinweist. Am Nachmittag haben wir dann mit Langleine die Sache mal in Garßen in den Feldern geübt. Das ging bis auf ein Mal sehr gut, bei zwei Graureihern auf einem Feld mussten wir erwartet scheitern. Was heißt, dass Touren mit Freilauf nicht mehr sehr weit entfernt sind. Aber schon die gute halbe Stunde mit Kathi hat mir schon sehr geholfen, Duna besser zu verstehen und meine Erwartungen zu relativieren.
Tempus fugitVier Wochen ist Duna nun bei mir. Denke ich an die ersten Tage für uns beiden zurück, haben sich in der kurzen Zeit viele Dinge verändert, was ich nicht gedacht hätte. Inzwischen darf ich alleine aufs Klo gehen und duschen, Kathi nennt das ständige Hinterherlaufen Kontrollverhalten. Seit Duna die Straßen unserer Runden im Dorf kennt, wird nicht mehr an jeder Ecke endlos geschnüffelt, überhaupt ist es deutlich entspannter als vor drei Wochen. Die Leinenführung ist noch nicht ideal, aber schon mehr als akzeptabel. Duna scheint mich jetzt auch besser zu „verstehen“, akzeptiert meine Führung ohne großes Theater. Dazu ist sie deutlich ruhiger geworden, legt sich auch einmal in ihr Körbchen und schläft ein Stündchen, ohne dass ich daneben sitzen muss. Für mich hat sich verändert, dass ich merke, wie ich eine innere Beziehung zu ihr aufbaue, sie mehr und mehr als selbstverständlich an meiner Seite habe. Sie wird zusehends Teil meines Alltages und meines Lebens. Ich muss zugeben, dass ich mich am Anfang manchmal überfordert gefühlt habe. Dahinter steht eine Art Perfektionismus, der Hund soll es so gut wie möglich haben und sich wohl fühlen. Allerdings habe ich einsehen müssen, dass Dunas Gewinn aus dem Zuhause bei mir ein ganz anderer ist als der, den ich zu sehen meine. Regelmäßiges Futter, Schutz, Streicheleinheiten, nicht zuletzt Führung, die sie entlastet und nicht einschränkt. Sicher habe ich gelesen, dass man menschliche Maßstäbe nicht auf den Hund übertragen soll, doch etwas zu lesen und es zu begreifen, sind zwei verschiedene Dinge. Kathi meinte heute Morgen, wir würden bestimmt ein gutes Team werden, weil schon nach so kurzer Zeit eine Beziehung zwischen Duna und mir sichtbar sei, nichts Selbstverständliches. Worum ich mich noch kümmern muss, ist eine Absicherung des Hundes, falls mir mal etwas passieren sollte, wie eine ernste Krankheit oder ein Unfall. Um solche Dinge macht man sich oft erst Gedanken, wenn es zu spät ist. Tatsächlich gehört auch das zur Verantwortung gegenüber einem Tier. |
Manche Tage hätte man besser verschlafen. Weil mir die Heeresleitung mehrere Bewerbungsgespräche aufs Auge gedrückt hatte, habe ich mich für einen zusätzlichen Tag HuTa für Duna entschieden. Sonst hätte sie drei Stunden am Nachmittag alleine im Büro bleiben müssen, was ich auch den Kollegen nicht zumuten wollte. Als ich sie abholte und ins Auto setzte, fiel mir ihr kaputtes Auge auf. Also wieder zu Frau Doktor, da ohne Termin dann mit zwei Stunden Wartezeit. Zum Glück ist nur das untere Lid eingerissen, wahrscheinlich beim Toben oder bei gewissen Meinungsverschiedenheiten entstanden. Zum Glück kratzt sie nicht an dem kaputten Auge, so blieb ihr ein Trichter erspart. Mir auch. Nicht Schlimmes, aber am Freitag noch mal einen Nachsorgetermin. Damit war nicht nur der heutige Nachmittag im Eimer, sondern der am Freitag wird es auch sein. Macht dann 51 Euronen.
Kaum zuhause, nur um vor dem nächsten Gang etwas zu Abend zu essen, landete wieder ein Pfützchen auf dem Teppich, obwohl sie noch kurz vor der Behandlung vor der Praxis auf der Wiese war. Ich hatte schon gehofft, dass die regelmäßigen Runden alle zwei Stunden das Thema erledigen könnten. Ist wohl so nicht, auch wenn die Ausrutscher nur gelegentlich und immer seltener passieren.
Morgen geht Duna mit ins Büro, zum Ausgleich für heute und damit die Schwellung erst einmal zurück geht. Also erst am Freitag wieder HuTa. Dann hoffentlich ohne weitere Schäden.
Das war Dunas Abreise aus Katalonien, habe ich vorhin gefunden. Das ist eben Duna, hibbelig, wibbelig, immer in Action und kaum zu beherrschen. Inzwischen ist es schon besser, sie versteht einige Kommandos und geht auch einigermaßen an der Leine. Kein einfacher Hund. Zugleich ist sie eine liebe Seele und bringt mit ihrem Blick Eisberge zum Schmelzen. |
Dunas Darmerkrankung hat sich dank Medikamenten und Schonkost schnell wieder gebessert. Der Freitag vor diesem Wochenende war etwas hektisch, denn es war viel zu erledigen, inklusive Schonkost-Kochen fürs Wochenende und Abliefern der Häufchenproben bei der Tierärztin. Dann kam das erste neue Reisewochenende. Am Samstag ging es zum Besuch der Family in Essen, um Duna vorzustellen. Und nebenbei noch um für meine Mutter die Steuererklärung zu machen. Abgesehen von einem Monsterstau in Hannover und sagenhaft schlechtem Wetter im Ruhrgebiet eigentlich alles normal. Und auch wieder nicht, denn dieser Besuch war schon aufwändiger und anstrengender als früher. Aufgrund des Staus waren wir spät dran, zu spät fürs Mittagessen in Essen, so dass Duna nun schon einmal Bielefeld kennengelernt hat. Leider hatte ich mein Handy im Auto gelassen, weshalb es keine Beweisfotos von Duna in Bielefeld gibt. Wo wir eine Mittagspause einlegten. Auch hier im Restaurant in der Altstadt bestes Benehmen, sie lag ganz still neben mir, nur eben als die Pizza kam, musste die mal kurz gecheckt werden. In Essen hat sich Juna dann wie inzwischen fast gewohnt sehr gut benommen, keine Unfälle mit Pfützchen, ein Garten für den schnellen Austritt am Morgen, dazu noch zwei längere Runden durch die Umgebung in Schönebeck und Borbeck. Auch der Besuch bei meiner Freundin Annette verlief problemlos, nachdem wir die Meisenknödel weggeräumt hatten. Danach hat sich Duna auf eine Decke neben Annette gekuschelt und geschlafen. Zwar hatte ich Duna bei meiner Mutter in einem großen Sessel ein schönes Nest gebaut, aber sie zog es vor, am Fußende meines Bettes zu schlafen. Wenigstens schläft sie sehr ruhig, auch wenn ein gutes Fünftel des Bettes eben vom Hund belegt war.
Also mal wieder Business as usual, und auch längere Strecken fahren kein Problem. Nur die Mauselöcher in den Wiesen bei den Raststätten können nervig werden, weil jedes einzelne genau untersucht und beobachtet werden muss. In diesem Monat beginnt wieder eine Hundeschule bei Simone. Ich hoffe, ich bekomme da einige Hilfestellungen.
Zeit ist relativMit Duna hat sich mein Tagesablauf ziemlich verändert. Ohne die reduzierte Arbeitszeit würde ich viele Dinge, die mir wichtig sind, nicht hinbekommen. Der heutige Tag (Montag) als Beispiel. Normalerweise wäre ich um 07:15 aufgestanden. Also ohne Hund. 06:30 Aus der Koje, erste Hunderunde. |
Kaum hat sich der Radiowecker um 6:15 Uhr eingeschaltet, macht Duna den Aufstand, fiept und bearbeitet mich. Ich schließe daraus, dass sie dringend raus muss, was ja ein gutes Zeichen wäre. Nach der anfänglichen Unsauberkeit. Leider schaffe ich es nicht mal bis ins Badezimmer und Duna nur bis ins Wohnzimmer, als sie den Durchfall nicht mehr halten kann. Ein Hoch auf den Teppichreiniger, der tatsächlich die Flecken wieder einfach heraus bekommt und sogar den Geruch. Dabei sitzt das Hundi mit traurigem Gesicht neben mir und begutachtet die Reinigungsprozedur. Es scheint, als wenn es ihr hochnotpeinlich war. Andererseits habe ich in meinem Leben schon so manche Unterhose entsorgen müssen, zum Beispiel als ich noch nicht wusste, dass ich Weizenprotein in Backwaren nicht vertrage. Immerhin ist das selbst gekochte Futter deutlich billiger als das Zeug der Industrie. Dazu ohne irgendwelche Chemie.
So haben wir heute nach dem Büro mal wieder Frau Dr. Thiele-Fischer besucht. Nun hieß es erst einmal Dinge einkaufen, die ich seit 16 oder 17 Jahren nicht mehr angerührt habe, es gibt ab jetzt wieder drei Mal am Tag Schonkost, Hühnchen mit Reis und Karotten. Noch zwei Tage Kot sammeln für das Labor und wir wissen dann wohl, was schief läuft. Hoffentlich wird der nächste Morgen wieder etwas entspannter. Morgen ist wieder HuTa-Tag und Duna bekommt ihr Mittagessen mit zu Simone. Die Tierärztin hat nämlich empfohlen, das Futter auf drei Mahlzeiten zu verteilen. Teppich reinigen, für das Hundi einkaufen, zum Tierarzt fahren, Futter kochen, Töpfe und Messer spülen. Was habe ich eigentlich früher mit meiner Zeit gemacht?
Ein verregnetes Wochenende, an dem wir trotzdem am Morgen unsere großen Runden machen konnten, am Samstag bei Hänigsen, am Sonntag rund um Nienhagen und Nienhorst. Am Samstag fing es schon auf den letzten Metern vor dem Auto an zu regnen, zum Glück nur wenig. Ab dem Mittag dann Dauerregen, Duna mag Regen überhaupt nicht und verweigerte sich selbst einer kleinen Runde auf dem Aueweg. Das Resultat war mal wieder ein zum Glück kleines Pfützchen auf dem Teppich. Dafür hat sie einen neuen Lieblingsplatz gefunden und belegt nun regelmäßig das Sofa. Darf sie auch, weil ich es nie nutze, eine farblich passende Decke ist schon bestellt. Abends geht sie trotzdem freiwillig mit ins Schlafzimmer.
Am Sonntagnachmittag dann Besuch aus Hamburg von Nicole und Daniel. Hightime für Duna, endlich mal Leben in der Bude, schon weil Nicole mit Duna gespielt hat, Duna genoss offensichtlich auch die kleine Runde durchs Dorf in großer Begleitung. Ab morgen geht es an drei Tagen in der Woche in die Hundetagesstätte, hoffentlich dann mit etwas Auslastung und Beschäftigung.
Ein Hund ist ein Hund ist ein HundDuna ist erst der zweite Hund, den ich nach Juna näher kennenlerne. Um dann festzustellen, dass zwischen Hunden Welten liegen können. Während man Juna noch bequem auf den Arm nehmen kann, ist das bei der mehr als doppelt so schweren Duna nur noch mit Mühe zu stemmen. Schon wegen der Größe. Wenn Duna zieht, oder eben das Gegenteil und steht, ist sie so gerade eben noch zu halten oder zu bewegen. Ihre Pfoten passen zur unbändigen Kraft dieses Hundes. Was mit einem ziemlichen Anspruch an Bewegung einher geht. Duna braucht die Action und die Beschäftigung, kein Sofahund, kein wirklicher Wohnungshund. Toben in der Wohnung geht mit Rücksicht auf die Nachbarn gar nicht. Punkt zwei ist Dunas hohe Intelligenz. Sie lernt Wege und Geschäfte nach nur einem Besuch kennen, ist ständig in ihrer Umgebung präsent, beobachtet alles genau, was um sie herum vorgeht. Immer wachsam, immer interessiert. Doch die Sache hat Nachteile. Duna braucht Anspruch und Aufmerksamkeit, langweilt sich schnell. Sie kann sehr stur und starrsinnig sein, versucht ihre Sache durchzusetzen. Durch ihre Offenheit und Freundlichkeit ist Duna einmal ein pflegeleichter Hund, auf der anderen Seite bräuchte sie eigentlich mehr Aufgaben und Beschäftigung, als ich ihr das im Moment bieten kann. Mal sehen, wie sich die Geschichte weiter entwickelt. |
Duna ist nun amtlich ein Hund der Gemeinde Nienhagen.
Es wird Zeit, dass diese Woche vorüber geht. Zwar benimmt sich Duna im Büro vorbildlich, meldet sich inzwischen sogar, wenn sie raus will. Aber es ist doch ziemlich langweilig hier und ab Montag geht es endlich in die Hundetagesstätte bei Simone Drechsler in Adelheidsdorf. Weil sie tagsüber so gar nicht ausgelastet ist, geht am Nachmittag die Luzy ab. Da nützt auch eine längere Runde nichts mehr. Deshalb werden am Abend meine Schuhe durch die Gegend getragen, der Teppich aus dem Flur mal eben ins Schlafzimmer geräumt oder sie holt sich eine leere Ablage aus dem Regal im Arbeitszimmer. Eine wenigstens vorübergehende Ablenkung ist dann ein Kauknochen. Außer dass sie an Teppichen die Fransen abkaut, macht sie nichts kaputt. Wohl eher eine Folge der Langeweile, das wird sich nach dem nächsten Wochenende zum Glück ändern. Bei Simone werden die Hunde nicht einfach verwahrt, sondern sind im Gelände unterwegs oder es wird gespielt. Dementsprechend
ausgelastet kommen sie am Nachmittag zurück ins traute Heim.
Duna mag Musik. Als am Morgen in WDR 5 ein bestimmtes Lied gespielt wurde, beobachtete sie eine ganze Zeit den Echo in der Küche. Sie schien tatsächlich zuzuhören. Wenigstens hat sie einen ganz guten Geschmack.
Business as usual.
Theorie und PraxisNatürlich habe ich, wie bei mir üblich, Bücher über Hunde gelesen. Über Ernährung und Erziehung, über Haltung und Pflege. Wie so oft, sind manche Ratschläge das Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt wurden, oder so trivial, dass man dazu kein Buch braucht. Jedoch schon diese ersten zehn Tage zeigen, dass jeder Hund ein Einzelfall ist, mit seinen jeweiligen Charaktereigenschaften, Vorlieben und Abneigungen. Ein Hund ist eben auch nur ein Mensch, bei Duna scheinen die Autoren dieser Bücher völlig zu versagen. Kaum eine von den gut gemeinten Anweisungen funktioniert. Manche Dinge dagegen macht sie ohne viel Aufwand. Wenn sie zum Beispiel gut läuft, reicht ein Fingerzeig oder ein Wort und sie biegt ab. An Weggabelungen bleibt sie stehen und schaut mich an, wohin wir jetzt gehen sollen. Das Kommando Sitz lernen mit einem Leckerli in der Hand ist völlig überflüssig, hat man ein Leckerli in der Hand, setzt sie sich immer hin. Sind wir in der Stadt und ich bleibe stehen oder setze mich, legt sie sich von selbst ab. Im Büro Dann wieder bricht der Beagle mit seiner Sturheit hemmungslos durch. Gestern lag sie immer wieder in meinem Bett, alles Schimpfen nutzte überhaupt nichts, zwei Minuten später lag sie wieder drin. Wobei sie das Oberbett zurück geschoben hatte, ganz ordentlich. Beim Herumkauen auf ihrer Leine nutzt kein Schimpfen und Anpfeifen, nur ableinen. Dann wieder reicht ein einziges normal gesprochenes Halt an der Ampel und sie steht wie eine Eins. Überhaupt hält sie wohl Schimpfen für eine besondere Form der Zuwendung, das Schwänzchen wackelt heftig. 80% von dem, was ich in den Büchern gelesen habe, funktioniert bei Duna entweder gar nicht oder kontraproduktiv. Juna war dagegen viel pflegeleichter, eventuell, weil sie Kommandos und Anweisungen schon als ganz kleiner Hund gelernt hat. Zum Glück habe ich Simone, mit der ich solche Themen mal ansprechen kann. Ansonsten ist meine Erfahrung, dass man das Geld für Bücher über Hundeerziehung besser in Leckerlis oder Wein investiert. Denn dein Hund ist |
Der erste Tag, an dem es eigentlich nicht viel zu berichten gibt. Duna hatte ihren ersten Tag zur Probe in der Hundetagesstätte und sich dort gut benommen, so dass sie ab der nächsten Woche wiederkommen darf. Sie geht ab der letzten Septemberwoche nun am Montag, Mittwoch und Freitag in die HuTa, was mich für die restliche Zeit etwas entlastet. Ich wollte Duna andererseits nun doch nicht so weit aus meinem Alltag heraus nehmen, gerade weil wir ja noch nicht viel Zeit zusammen hatten. Es steht eh die kalte und dunkle Jahreszeit bevor, wo wir wenigstens am Nachmittag noch etwas Zeit brauchen. Am Dienstag und Donnerstag kommt sie mit ins Büro, das sie nun schon kennengelernt hat.
Der Rest der Woche ist Bürozeit angesagt.
Um halb sieben aufstehen ist nicht wirklich meine Sache, aber das gehört zum Leben mit Hund dazu. So kommen wir pünktlich zur angezielten Zeit im Büro an. Alle Kollegen werden von Duna freundlich begrüßt, und alle mögen wohl auch Duna. Was soll man sonst machen, wenn einem ein so freundlicher Hund entgegen kommt. Nach dem Erkunden des Büros legt sie sich irgendwann in ihr Büro-Körbchen und verschläft den größten Teil des Tages. Da wir regelmäßig mal auf eine Zigarette hinter das Gebäude gehen, werden Pfützchen draußen erledigt. Kein Malheur, kein Theater.
Zwar kommt mir unerwartet um drei ein Bewerbungsgespräch dazwischen, aber Duna bleibt bei den Kollegen, freut sich dann bei meiner Rückkehr. Die Mittagspause, jetzt reduziert auf ein Sandwich oder ein Dubbel, geht natürlich für eine Hunderunde drauf, zum Glück verläuft hinter unserem Bürogebäude auf einem hohen Wall ein Radweg entlang der B443, auf dem auch noch ein Pfützchen abgesetzt wird. Alles in allem ein unspektakulärer Tag, Duna hat sich für diese Verhältnisse wirklich gut eingefügt, entgegen allen Befürchtungen. Nach der Rückkehr aus Laatzen machen wir noch eine gute Stunde Weg hier in Nienhagen.
Morgen erster Termin bei Simone. Ich denke, ich werde das Angebot der Wochenbetreuung dort nutzen, es ist ohne Hund doch etwas entspannter. Kostet halt, aber je öfter der Hund kommt, desto billiger wird es pro Tag. In Zahlen: Montag bis Freitag von acht bis siebzehn Uhr kosten 350 Euro. Wobei sich meine Arbeitszeit ab 1. Oktober auf 30 Wochenstunden reduziert, was das Netto deutlich mindert. Dafür bin ich dann bis zum 23. Dezember etwas beruhigter und Duna hat Hunde um sich herum. Win win, würde ich sagen.
Ruhetag. Wir machen eine mittlere Runde nach Bennebostel, wobei es dahin ziemlich viele Wege gibt. Am Mittag ein Test auf sicherem Terrain. Wir gehen zu Aldo hier in Nienhagen. Duna legt sich neben meinen Stuhl, nur als meine Pizza kommt, muss sie mal kurz sehen, was es da Leckeres gibt. Aber ein Kaustäbchen lenkt sie schnell ab. Guter Hund, braver Hund, vorbildlich.
Danach eine größere Runde durch Celle. In den Straßen geht sie fast automatisch bei Fuß, nur den anderen Leuten ausweichen ist noch nicht so ganz ihre Stärke. Hektisch wird es nur auf der Runde durch den Schlosspark. Enten und Nutrias holen doch den Jagdhund nach vorn, das Aus-Kommando funktioniert in solchen Fällen noch nicht wirklich. Zurück in der Fußgängerzone kehrt wieder Ruhe ein. Dann fast am Ende doch ein Erfolg. Juna macht im Französischen Garten ein Häufchen, kurz danach kommt vor dem Neuen Rathaus noch ein Pfützchen. Endlich mal außerhalb des Aueweges und auf unbekanntem Gelände. Beides wird natürlich ausgiebig gelobt und mit einem Leckerli belohnt.
Die restlichen beiden Runden finden in Nienhagen statt, endlich habe ich mal Zeit, das Buch abzuschließen und Duna ordentlich durchzukämmen. Morgen dann ein neuer Zeitabschnitt. Die ISSENDORFF KG in Laatzen-Rethen. Wir berichten zeitnah.
Die erste Woche ist um(Dunas Abreise in Katalonien) Fast ein bisschen wehmütig, wir könnten locker noch bis zum 23. Dezember so weiter machen. Viel unterwegs gewesen, Duna kennt die meisten unserer Wege nun schon sehr gut, weiß den Weg nach Hause. Erste Hundebekanntschaften, Jeremy, Django, Codo und noch einige andere. Ich rufe mir noch einmal Monicás Beschreibung ins Gedächtnis. Juni 2020 – Hier kommt ein ganz ganz ganz tolles Mädchen. Sie heisst Duna, sie ist mittelgross und sie hat all die tolle Eigenschaften der Griffons und der Beagles. Sie ist so hübsch und intelligent dass man ihr kaum widerstehen kann. Duna geht’s gut bei uns. Sie ist supernett, ganz lieb und total freundlich und sie verträgt sich mit den anderen Hunden und lebt im Rudel 24 Stunden am Tag ohne Beobachtung. Sie ist eher eine Chefin, aber eine gute und zarte Chefin. Wir finden es superlustig ihr Gesicht wenn sie auf ein Leckerchen warten muss. Sie macht Sitz ohne dass man es zu ihr sagt, sie wartet geduldig am sitzen und wenn sie das Leckerli kriegt,sie nimmt es ganz zart aus unserem Hand und freut sich. Duna ist eine sehr schöne junge Hündin, sie hat eine schöne Figur, ein total niedliches Gesicht, sie ist schlau und gut erzogen und wir sind uns sicher wer sie adoptiert bekommt dann einen echten Schatz und eine perfekte Gefährtin an seiner Seite! Stimmt so ziemlich auf den Punkt, wenn man das gut erzogen mal für einen Straßenhund relativiert. Schon in dieser ersten Woche hat sich Duna gut eingelebt, das Bellen in der Nacht hat mit Schließen der Schlafzimmertür aufgehört, es hat keine Unsauberkeiten mehr gegeben. Seit heute wird auch irgendwo das Geschäft erledigt, womit Reisen etwas entspannter werden könnten. Inzwischen weicht sie mir manchmal von der Seite und legt sich alleine in ihr Körbchen im Schlafzimmer. Als nächstes versuchen wir mal die Liebesbisse am Morgen abzustellen. Danach gehen wir Rückruftraining an. Da hole ich mit aber noch Unterstützung von Simone. |
Am Morgen wieder Einkaufen bei Edeka, Duna bleibt im Auto. Ich bleibe etwas versteckt hinter dem Häuschen mit den Trolleys stehen und beobachte. Hund sitzt im Wagen, schaut sich sehr interessiert die Leute draußen an und was da so machen. Kein Bellen, kein Jaulen. Danach noch bei Raiffeisen einen Hundekamm holen. Obwohl sie erst einmal dort war, weiß sie schon, wo die Hundeleckerlis stehen, aber wir haben noch reichlich. Ich glaube, sie war dann etwas enttäuscht. Nachdem Duna mal so richtig durchgekämmt ist, und das Fell war schon etwas filzig, sieht der Hund noch schöner aus. Danach noch mit der Gesichtsbürste aus der Pferdeabteilung einige Feinheiten richten. Grundsätzliche Pferdekenntnisse sind immer von Vorteil.
Am Nachmittag eine Variante einer Runde, die ich schon einmal mit Juna gemacht habe, mit einer tollen Badestelle an der Wullenbeck. Leider ist der Bach trocken gefallen und das Plantschen muss ausfallen. Duna mag keine breiten, langweiligen Wanderwege, erst beim Abbiegen auf den schönen Weg am Bach entlang dreht sie auf. Auf einem Weg entlang einiger Felder bekommen wir uns etwas in die Haare, weil sie in jedes Mauseloch ihre Nase vergräbt und nur mit Mühe zum Weitergehen zu bewegen ist. Da alle zehn Zentimeter ein neue Loch kommt, nervt es. Wir einigen uns darauf, dass sie sich gelegentlich ein Mauseloch anschauen darf.
So neigt sich unsere erste Woche zusammen langsam dem Ende zu, ebenso mein Urlaub. Ab Montag beginnt wieder der Ernst des Lebens, und eine neue Strecke für Duna. Aber noch kommt der Sonntag, nur mit dem Ausschlafen wird das so wohl nichts mehr.
Immer wieder beliebt sind Touren um das Dorf Wienhausen, in einem der wenigen größeren Waldgebiete hier in der Gegend. So entsteht Dunas erste dokumentierte Tour, auch in Instagram. Es ist Freitag und Zeit für etwas Ordnung in der Wohnung. Kaum habe ich losgelegt, fängt Duna fürchterlich an zu würgen und sich zu übergeben. Schließlich legt sie sich ziemlich abgeschossen ins Badezimmer. Da wir zuletzt noch einen Abstecher zum Kloster gemacht haben, in der Hoffnung, dass Duna dort mal ein Pfützchen macht, fiel mir ihr Abstecher zum Bach vor dem Kloster ein. Nein, kein Pfützchen, erst später im Hundepark vor der Haustür. Da diese Bäche oft auch ein Rattenproblem darstellen, werde ich unruhig, ob jemand dort Rattenköder ausgelegt hat. Ich rufe schnell bei der Tierärztin meines Vertrauens an, wir können sofort vorbei kommen. Eher unerwartet geht es sehr zügig, schon nach der Ankunft kommt eine Sprechstundenhilfe und checkt Dunas Kreislauf, von da aus geht es direkt zum Röntgen. Trotzdem dauert es insgesamt eine Dreiviertelstunde, bis wir wieder los können. Allerdings muss ich während des Wartens feststellen, dass mit Hund der Kontakt zu anderen Leuten deutlich schneller läuft.
Kein Gift, wahrscheinlich eine bakterielle Sache. Röntgen, zwei Spritzen, eine Paste für die Darmflora. Macht dann mal 104 Euro, bitte. In meinem nächsten Leben werde ich Tierarzt. Lieber ein falscher Alarm als ein zu später. So ist dann Duna doch bei Frau Doktor gelandet, wenn auch ungeplant. Den größten Gefallen tut die Tierärztin Duna dann noch mit der letzten Verschreibung: Schonkost für den Hund. Duna meinte danach, ich bräuchte dieses blöde Hundefutter gar nicht mehr zu kaufen, sie hätte das selbst gekochte Essen viel lieber. Sie hat dann schon mal einen Speiseplan für die nächste Woche ausgearbeitet. Am Montag Chicken Vindaloo, am Dienstag Schweinefilet mit Nudeln und Rahmsauce, am Mittwoch ein Wiener Schnitzel mit Butterkartöffelchen und Brokkoli, …
Teuer Nachmittag. Aber was tut man nicht alles für den Hund. Immerhin ist die Wohnung auch gestern und heute bis auf ein paar kleine Kotzflecken wieder sauber geblieben. Noch ein nennenswerter Vorteil bei Duna: sie schläft durch, so von elf Uhr abends bis morgens um sieben.
Es gibt ein Leben vor und ein Leben mit dem HundWer bisher Wert darauf gelegt hat, dass die Wohnung blitzblank ist und man an jeder Stelle vom Boden essen kann, sollte sich das nach Einzug eines Hundes abschminken. Wenn es ein richtiger Hund ist. Duna speichert in ihren haarigen Tatzen unglaubliche Mengen Sand, Laubreste und Lehm. Ich beschränke mich nun auf Durchfegen am Abend und gelegentliches Saugen. Man kann gegensteuern, zum Beispiel mit einer Kleiderbürste vor dem Haus die Tatzen zu säubern, hat jedoch nur wenig Erfolg. Der meiste Schmutz sitzt tief in den Tatzen, wo keine Bürste hin kommt. Auch eine Hundebox nützt da nix, beim Ein- und Aussteigen landet trotzdem viel Schmutz im Kofferraum. Wer auf den Kofferraum seines Autos angewiesen ist und keinen Bulli oder Sharan sein Eigen nennt, muss neue Lösungen finden. Der Kofferraum meines Golfs gehört jetzt dem Hund. Einkaufskörbe oder Kartons finden nur noch auf den Rücksitzen Platz. Wie bei der Wohnung, ist der Kofferraum des Autos noch wesentlich härteren Schüben an Sand und Schmutz ausgesetzt. Einige alte Handtücher sind ein Muss im Auto, wenn gerade erst der Auebach erforscht wurde. Wer gerne morgens lange schläft und als erste Maßnahme sein Frühstück braucht, ist mit einem Hund schlecht beraten. Es sei denn, man hat einen großen Garten. Die erste Aktion des Tages ist ein Gang durch den Hundepark, der je nach Stimmung des Hundes kürzer oder länger sein kann. Mindestens weitere drei Gänge am Tag sind einzuplanen, der letzte vor dem zu Bett gehen. Zwar haben wir eine schlimme Trockenphase, es ist jedoch spätestens im Winter mit Gängen bei Regen, Nebel und Schnee zu rechnen. Wirklich tiergerecht ist es nur, wenn einer dieser Gänge mindestens eine Stunde einnimmt. Man tut sich dadurch auch den Gefallen, einen etwas weniger an Schuhen oder Teppichen interessierten Hund in der Wohnung zu haben. |
Die gute Nachricht zuerst: Auch gestern ist die Wohnung sauber geblieben. Duna hat sich spät abends sogar noch einmal durch Unruhe gemeldet und wir sind noch eine kurze Runde gegangen. Sie musste noch ein kleines Pfützchen ablegen. Danach hat sie sich schlafen gelegt.
Direkt am Morgen hat sich Frau S. aus dem Erdgeschoss bitterlich beschwert, dass Duna um fünf Uhr morgens gebellt hat. Da ist der Mitbewohner über mir zur Arbeit gegangen. Natürlich war ich erst recht hellwach, das kann auch nicht so bleiben, da hat mir aber Simone zur Seite gestanden, dass ein Hund keinen Aus-Schalter hat. Alexa: Bellen aus. Das Gekläffe von Rambo nebenan stört scheinbar niemanden. Dann durfte ich mir von Frau S. noch eine ausufernde Belehrung über Hundehaltung anhören, weil Frau S. auch mal irgendwann einen Hund hatte. Angelesene Platitüden, die kann ich selbst. Wenige Tage nach meinem Einzug bat mich Frau S., doch bitte nachts keine Möbel zu rücken. Zu diesem Zeitpunkt bestand mein ganzes Mobiliar aus der Küche, einem Bett und einem kleinen Schreibtisch. Da habe ich wohl den fest installierten Kühlschrank auf die andere Seite geschoben. Es gibt Leute, die der Menschheit besser erspart geblieben wären.
Heute Morgen hatten wir Termin bei Simone. Ist eine Nette, macht einen kompetenten Eindruck. Ein riesiges Grundstück hat sie. Am Dienstag geht Duna zum Probetag zu ihr, aber schon heute hat sich Duna von ihrer besten Seite gezeigt, sich den anderen Hunden vorgestellt und sich das Grundstück schon einmal genauer angesehen. Sie hatte keine Einwände. Simone meinte, Duna sei sehr offen, freundlich und zugänglich, andere Aspiranten würden es noch nicht mal durch das Tor schaffen. Wird zwar eine teure Angelegenheit, aber das ist dann halt so. Sollen meine Erben doch ihren Schotter selbst ranschaffen.
Deshalb heute nur zwei lokale Runden, eine nach Bennebostel und eine nach Wathlingen, die dann aber neben den Kurzgängen doch fast drei Stunden gedauert haben. Am Nachmittag haben wir die neue Kofferraum-Einrichtung aus der Packstation abgeholt, weil Duna ja die Box nur sehr widerwillig betritt. Angeblich in fünf Minuten montiert, hat es über eine halbe Stunde gedauert. Dafür war Duna sichtbar glücklich, nun im Kofferraum viel Platz zu haben. Dafür hat sie mir dann wieder quer durchs Gesicht geleckt. Daran müssen wir auch noch arbeiten.
Also ein eher ruhiger, aber nicht langweiliger Tag. Heute hat sich Duna auch zum ersten Mal abgesetzt. Sonst galt die einfache Regel, dass der Hund dort ist, wo ich bin. Heute Nachmittag aber ist sie von sich aus in ihr Körbchen im Schlafzimmer gegangen. Wenn es so ruhig ist und ich sie nicht sehe, werde ich immer ein wenig misstrauisch. War aber überflüssig. Heute waren schon drei Häufchen fällig, also wird die letzte Runde heute eher kürzer. Da wird sich Juna aber wundern, dass sie uns heute nicht trifft.
Die versteckten KostenEinen Hund bekommt man schon für kleines Geld im örtlichen Tierheim. Damit geht die Sache aber erst los, denn der Hund braucht eine Menge Dinge. Nicht als absolutes Muss, aber empfohlen. Zwei Körbchen sind oft sinnvoll, ich brauchte noch eines fürs Büro, macht 160 Euro. Kurze und Langleine, Geschirr, Halsband, 80 Euro. Nur ein Stück Leine und Halsband geht gar nicht, wenn der Hund aus dem Halsband raus will, kommt er raus. Schalen für Futter und Wasser, eigene Löffel für den Hund, 40 Euro. Hundeeinrichtung für den Kofferraum und Sperrgitter, 80 Euro. Anmeldung in der Gemeinde, Registrierung im Hunderegister und Hundesteuer, 80 Euro. Tier-Haftpflichtversicherung, in fast allen Kommunen Pflicht, 70 Euro im Jahr. Pflegematerial wie Bürste für Fell und fürs Gesicht, Hundekamm, 30 Euro. Einmal verdorbener Magen und Tierarztbesuch, 100 Euro. Schutzgebühr für Duna bei den Tierschutzengeln, 360 Euro. Da habe ich jetzt bestimmt noch einiges vergessen, wie laufende Kosten für Futter. Berufstätig und keine regelmäßige Gelegenheit für Hund im Büro? Hundetagesstätte, ab 23 Euro pro Tag. Wichtigste Impfungen, 120 Euro pro Jahr. In der Gegend grassiert Zwingerhusten? Noch einmal 30 Euro pro Jahr dazu. Hundebeutelchen, da bin ich sehr grün, kompostierbar und giftfrei, 250 Beutel 25 Euro. Zwei brauchen wir immer pro Tag, eher drei. Genaueres Nachdenken würde diese Liste nur noch verlängern. |